Seit 2013 schmückt die Krabbenfischerei zu Pferd in Oostduinkerke die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO.
Immaterielles Kulturerbe ist lebendiges Kulturerbe.
Dabei handelt es sich um Praktiken, Bräuche, Darstellungen, Rituale, Traditionen, Ausdrucksformen, besondere Kenntnisse oder Fähigkeiten von Gemeinschaften und Gruppen (und manchmal auch Einzelpersonen), die als Kulturerbe anerkannt werden.
Besondere Merkmale?
Es wird von Generation zu Generation weitergegeben und es ist wichtig für die gemeinsame Identität.
Immaterielles Kulturerbe findet man überall, gehört allen und ist zeitlos.
Es ist wie das Zünden von Feuerwerk zu Silvester, das Fassen guter Vorsätze zum Jahresbeginn, Nikolaus feiern, Eierkuchen zu Mariä Lichtmess backen, die belgische Bierkultur, der Besuch von Jahrmärkten, das Feiern von Karneval usw. und eben auch das Krabbenfischen zu Pferd in Oostduinkerke.
2003 rief die UNESCO das Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes ins Leben und ergänzte damit das frühere Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Weltkulturerbes aus dem Jahr 1972.
Auf der Liste des Weltkulturerbes werden Denkmäler und Landschaften von besonderem Wert aufgeführt.
Das Übereinkommen von 2003 und die daraus resultierende Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit dienen demselben Zweck für lebendiges Kulturerbe.
Die UNESCO will damit die Zukunft dieser Traditionen, Rituale und Beispiele für Handwerk sichern. Die Aufnahme in die Repräsentative Liste muss für eine höhere Sichtbarkeit und ein größeres Bewusstsein für dieses Kulturerbe sorgen.
Mit der Anerkennung durch die UNESCO verpflichtet sich die Gemeinschaft um die Krabbenfischerei zu Pferd, dieses Kulturerbe zu bewahren.
Das heißt, bewusstes Handeln, damit diese Praxis fortbesteht und an künftige Generationen weitergeben wird.
In Absprache mit den Krabbenfischern zu Pferd, den Ehrenkrabbenfischern, dem Koninklijke Orde van de Paardevisser (königlichen Orden der Pferdefischer) und der Gemeindeverwaltung von Koksijde setzt das NAVIGO-Museum diesen Auftrag zur Bewahrung um.
Seit 2013 haben sich diese Beteiligten im sogenannten Borgingscomité (Bewahrungsausschuss) zusammengeschlossen, das die am besten geeigneten Maßnahmen ergreift, um für eine nachhaltige Entwicklung dieses Handwerks zu sorgen.